Montag, 29. November 2010

Ein paar hingeworfene Gedanken

( zu http://hpd.de/node/10753)
Der erste Gedanken der mir kommt, wenn ich den Kommentar und die Rezension zum Buch lese ist: das ist doch nicht neu.
Natürlich braucht man keinen Gott der wie die eigene Mutter oder Vater einen straft, wenn man was falsches gemacht hat um ein ethisch handelnder und denkender Mensch zu werden.
Atheisten in Reinstform wissen das schon lange. Einer meiner Freunde ist ein Atheist wie er im Buche steht und gleichzeitig ein Mensch mit Prinzipien, das ich mich vor ihm verneigen müsste, als vor einem Gott den ich nicht kenne, bildlich gesprochen.
Wenn ich mich an meine eigene frühe Kindheit erinner oder auch aufmerksam in so manchen Hort oder Kindergarten blicke, seh ich diese simplen für das zusammenleben wichtige Prinzip der Ethik sich völlig normal entwickeln: es gibt einfach Dinge die gehn und Dinge die nicht gehn, wenn man Freunde haben will und nicht ausgestoßen werden will.
Von negativen Gruppendynamiken mal abgesehen, von Möglichkeiten das einzelne Individuen eine ganze Gruppe äußerst negativ auch prägen können, was bei Kindern wie bei Erwachsenen gleich sich entwickeln kann, wird keine äußere dritte regulierende Kraft benötigt.
Auch das gibt es durchaus in gesunden Kindergruppen. Ältere erfahrenere Kinder waren das zumeist. Oder auch Erwachsene...wie oft wurde mir schon was gesagt, was falsch ist oder wo ich unfair handle...nur leider begegnen mir die gleichen Geschichten auch in der sog. Erwachsenenwelt, ist beobachtbar auf der großen politischen Bühne und wird zutiefst in der Wirtschaftswelt gepflegt.
Ja die Idee einer größeren regulierenden Kraft, die über all dem steht ist nett.
Womöglich wars dieser einfache naive Gedanke, der dem Christentum den Durchbruch verhalf, weil wirklich verstanden hab ich diesen Glauben als Kind schon nicht. Dafür war dieser Gott in der Bibel zu brutal zu böse und zu unfair, das ich als Kind davor zurück schrecken musste. Wie anders doch die Botschaft, die Jesus beschrieb und auf mich wirkte wie ein völlig anderes Buch in einem Buch, das ansonsten fremd war. Hier war sie, diese simple wahrheit die man schon als Kind lernt in schöneren Worten ausgedrückt als:" ach du machst nie Mist oder was? verzeih und vertragt euch wieder. los gebt euch die Hand".

Nun sollen wir schon viel weiter in unsere Entwicklung sein als die Menschen damals und wir brauchen noch immer die Idee eines Übervaters, das wir aufhören Blödsinn und Bockmist zu bauen oder wichtiger...zu raffen das wir alle unvollkommen sind?
Eigentlich nicht.
Noch brauchen wir Menschen, getrieben wie jeder von persönlichen Wünschen die sich in Institutionen verankern und "Gottes Wille" zu wissen und verstehen glauben.
Wohl gemerkt eines Gottes, der unpersönlich und weit fern von uns ist, denn das Paradies ist schließlich verschlossen und diese Welt des Teufels.
Kein Gott wie der eines Heiden, der mächtig und unkörperlich erscheinen mag, doch persönlich und nicht fern ist, sondern Teil dieser Welt und demnach auch nicht perfekt, dafür erreichbar.
Man möge mir diesen Einschub verzeihen, es ist nur diese befremdliche Logik die sich meiner bemächtigte, als ich als Kind bereits das eine Buch beiseite und das andere zur Hand nahm das ich als logischer empfand.

Den Gedanken wieder weg schiebend wie sich normale Menschen anmaßen können einen Gott zu vertreten glauben, der fern fern fern von uns ist und so offensichtlich sich nicht anders verhalten als ein jeder von uns: nämlich kein bißchen heilig
(von den wenigen Heiligen mal abgesehen, an die ich durchaus glaube das es sie gab und die wiederum was sie von sich gegeben haben sollen alles andere als nicht glaubhaft auf mich wirkten was ihre verwirklichte Gottesliebe angeht)
zurück zu unserer so komplizierten Welt in der ein Ausschluß aus der Gemeinschaft nicht mehr die einfache Lösung auf ein deutliches Fehlverhalten ist.
Es wundert mich nicht, das so mancher immer lauter nach alten Werten ruft, seien sie nun christlich inspiriert (was ich persönlich nicht favorisiere) oder schlicht ethisch. Ganz unreligiös...weil auf mittellange Sicht es an sich offensichtlich ist: es funktioniert nicht auf Dauer das sich einzelne bereichern während das Gros leidet.

Der Ruf nach einem Gott hilft hier nicht: jene die Macht haben sind unantastbar so lange sich die "Masse" nicht gegen sie verbündet.

Und sollten diejenigen um die es geht tatsächlich religiös sein, dann liegt hier ein Grundproblem der Religion zu tage:
Das Gefühl im recht zu sein WEIL man in der Lage ist zu bestimmen wo es lang geht. "Denn Gott nimmt und er gibt und seine Wege sind für uns unergründlich. Er hat einen Plan und der ist gut".

Wenn ich dann so darüber nachdenke, verstehe ich durchaus, wie so mancher jedwede Religion schlicht ablehnt.

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